- Skinheads
- Skịnheads['skɪnhedz; englisch, zu skin »Haut« und head »Kopf«], Singular Skịnhead der, -s, zumeist jugendliche Angehörige einer Subkultur, die sich durch kurzgeschorene Haare, Lederstiefel und militantes Auftreten von anderen demonstrativ abheben. Skinheads kamen zunächst in den großen Industriestädten Englands im Laufe der 1970er-Jahre auf und rekrutierten sich v. a. aus arbeitslosen oder sonst von Deklassierung bedrohten Jugendlichen. Aussehen und Verhalten der Skinheads wurden bald auch in anderen Ländern übernommen, in Deutschland (auch in den neuen Bundesländern) zumeist bei Jugendlichen mit sozialen Abstiegsängsten, die außerdem bestimmte Aspekte des sozialen Wandels, z. B. das selbstbewußtere Auftreten von Frauen in der Öffentlichkeit oder die als Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt empfundenen Jugendlichen ausländischen Familien, nicht akzeptieren. Sie reagieren hierauf mit der Betonung von traditionell als spezifisch männlich bestimmten Verhaltensstilen und dem rigiden Festhalten an Gruppengrenzen, was sich in einer ausgeprägten Fremdenfeindlichkeit niederschlägt. Die Gewaltbereitschaft vieler Skinheads wird v. a. als Reaktion auf Chancenlosigkeit und Statusängste gesehen; ihr Verhalten ist verbunden mit traditionellen Mustern der Erziehung (beispielsweise Männerdominanz). Eine beträchtliche Anfälligkeit der Skinheads für rechtsextreme und neofaschistische Vorstellungen und Verhaltensweisen ist zu beobachten. Teilweise gibt es auch fließende Übergänge zur Hooliganszene.Jugend - Staat - Gewalt. Polit. Sozialisation von Jugendlichen, Jugendpolitik u. polit. Bildung, hg. v. W. Heitmeyer u. a. (1989);
Universal-Lexikon. 2012.